Mit dem Auto an die Côte d’Azur – die Anreise

Wir sind wieder da und haben einiges erlebt bzw. zu berichten.
Aber fangen wir vorne an – mit der 1000km Fahrt an die beliebte Südküste Frankreichs – die Cote d’Azur. Wer die Anreise mit dem Auto zurücklegen will, sollte die folgenden Zeilen genau lesen. Spart Zeit, Nerven und auch Geld!

Um mit dem Auto an die Cote d’Azur zu gelangen, kann man je nach Wohnort über Frankreich oder eben Österreich / Schweiz / Italien fahren. Wir haben uns für die 100km kürzere Route durch und über die Alpen entschieden und einen Zwischenstopp in Como am Comer See eingelegt. 1000km und 12-14h Fahrt am Stück wie damals bei unserem Toskana-Urlaub sind dann doch zu heftig.

Im Bed & Breakfast “Casa Cantoniera” in Como kann man für nur 75.-€ zu zweit übernachten. Das B&B liegt zwar an einer viel befahrenen Straße und man hat von der Toilette aus perfekten Blick auf selbige (und andersherum?!), aber schallgedämmte Fenster und ein super Frühstück (selbstgemachte Marmelade und Feigen), sowie ein kostenloses Wlan gleichen das locker wieder raus.
In Como kann man dann auch gleich die Altstadt besichtigen und am Hafen eine Pizza für ca. 8.- genießen. (wir hatten sogar eine dt. Inhaberin aus Hannover erwischt, deren Pizzen teilweise nach Familienmitgliedern benannt war)

Nun aber zurück zur Autofahrt nach Frankreich:
Das Teilstück auf der A7 durch Deutschland verlief wie immer perfekt. Kostenlos, keine Maut, keine Vignette. Wir Deutsche sind einfach dämlich, dass wir dafür kein Geld vom PKW-Transitverkehr verlangen!

Schweiz / Österreich:
Die wenigen Kilometer durch Österreich von Hörbranz nach Hohenems konnte man wie gehabt für 2.-€ mit der Korridorvignette durchqueren. Bei Hohenems geht es dann runter von der Autobahn, um in der angrenzenden Schweiz (Diepoldsau) für ca. 1,20€ / Liter Super Plus zu tanken und sich für 40.- Franken (etwa 30.-) eine Vignette für die Schweiz zu kaufen.
Umbedingt hier tanken und nicht im Landesinneren. Dort erhält man nur Franken als Wechselgeld und wird beim Wechselkurs aufs übelste abgezockt. (an der Shell Tankstelle in 6500 Bellinzona kostet der Liter Super Plus so gleich mal 1,52€ (!) ca. 25% mehr als im Schweizer Diepoldsau)
Ansonsten ging es auch hier ohne größere Staus oder Probleme weiter.

Witzlos wurde es dafür in Italien.
Zwei Mautstationen um Mailand wo man jeweils bar bezahlen darf und Wartezeiten von 5 Minuten einplanen muss. Danach noch eine Ticketziehstation.
Der absolute Hohn war dann die letzte Maustation vor Frankreich bei Ventimiglia ca. 45 Minuten Wartezeit, die man teils in einem muffenden Tunnel und dann in praller Hitze ausharren musste um seine 23,30€ Maut zahlen zu dürfen. Wir haben also auf 300km Autobahn 30.-€ zahlen dürfen und eine sinnlose Stunde an Wartzeit verbraucht.
30.-€ sind okay, wenn man dafür nicht Freizeit abgenommen bekommt!

Auch in Frankreich ging es entlang der Cote d’Azur gleich lustig weiter:
Die ersten beiden Mautstellen wollten auch bezahlt werden. Allerdings waren es nun reine Kreditkarten und Münzautomaten Mautstellen. Geldscheine wurden nicht akzeptiert!
Hätte ich nicht zufällig immer einen Notgroschen im Auto, hätten wir andere Autofahrer anpumpen müssen!?

Danach verlief ab nun aber wenigstens alles reibungslos.
Mich würde nur interessieren, ob man über Frankreich weniger Streß mit den Mautstellen hat. Oder muss man dort auch alle x-Kilometer warten und zahlen!?

Interessant war übrigens auch die erste Autobahn-Tankstelle in Frankreich, wo Benzin (Super) sogar mehr
als bei uns kostet. An dieser Tankstelle musste man erst zahlen bzw. ein Guthaben für seine Säule erkaufen. Man hatte wohl schlechte Erfahrungen mit Spritdieben gemacht. Nachteil sind dafür Kunden, die Ihren Wagen nie volltanken…

Die Spritpreise sind in Frankreich übrigens stark schwankend. Hatten wir an der Autobahn noch 1,44 für Normalbenzin bezahlt, kostet derselbe Sprit bei der Carrefour Tankstelle nur noch 1,33€. Bei der Shell-Tankstelle etwas weiter wieder satte 1,42€.

Wenn das Navigationsgerät eine Tankstellensuche hat am besten immer freie Tankstellen anfahren!

Letzendlich sind wir einige Euro ärmer, aber reicher an Erfahrung in Sainte Maxime, unserem Urlaubsort angekommen. Wir hatten je ca. 7h benötigt und hatten nur kleine Staus an den Mautstellen. Die Strecke ist also an einem Stück bei richtigem Reiseverkehr Anfang / Mitte August kaum machbar bzw. eine Tortur!

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9 Gedanken zu „Mit dem Auto an die Côte d’Azur – die Anreise

  1. Hallo – Wollte mich für die Tips bedanken. Fahren die ersten beiden Juliwochen erstmalig von Niederbayern an die Cote (Cannes – Hotel Esperanto) auch mit Zwischenstop im Casa Cantoniera (dank Ihnen). Vielen Dank für die Hilfe, hatte schon etwas Angst vor der unbekannten Strecke usw. Hatte auch vorher noch nie was von einer Korridorvignette gehört 😥 Wird schon schief gehen :pfeif: Beste Grüße und vielen Dank dass sich Leute wie Sie die Mühe für andere machen, Sascha :thumb:

  2. Kein Problem – ich wäre damals auch froh gewesen ein paar mehr Infos online finden zu können 😉

    Aber alles in allem ist die Strecke gut und schnell fahrbar.
    Hauptsache ihr nehmt genug Kleingeld für die hungrigen Mautstellen mit :pfeif:

  3. Ja, werd genug Klein-, Groß- und Plastikgeld einpacken – für alle Fälle. Und so ein komischer Alkoholschnelltest ist neuerdings auch Pflicht 👿
    Falls Ihr wieder mal einen Toskana Trip plant, kann ich das Hotel Fortunella wärmstens empfehlen. An manchen Abenden konnte ich nur noch auf dem Rücken liegen weil das Essen (kocht die La Mama) so unglaublich gut war. Wird unser erstes Stammhotel, obwohl wir eigentlich normal immer gern was anderes ausprobieren… Beste Grüße und noch viele schöne Urlaube, Sascha

  4. Entschuldigung nochmal, hab grad Navi überprüft, wegen Schweiz usw. Wo muss ich bitte genau die Korridor und Schweiz Vignetten kaufen? Hab Angst versehentlich auf der Autobahn zu landen und toll bestraft zu werden. Danke, oder ich google es nochmal, Sascha

  5. Warum fahrt ihr in die Ferien und bleibt nicht in Deutschland? Wenn ihr bleibt, müsst ihr keine Maut zahlen, keine Fremdsprachen sprechen, ihr kriegt euer eigenes Essen und gewohntes Bier. Das ist viel billiger und angenehmer für die Leute, denen ihr begegnet

    Wenn du ihn Rom bist, führe dich wie ein Römer auf

  6. Ich trinke kein Bier, spreche sehr gutes Englisch, esse liebend gerne mediterran und das mit der Maut wird sich auch in Deutschland bald ändern :mrgreen:

    Da ich auch nicht in Sandalen mit weißen Tennissocken und kurzer Jeanshose unterwegs bin falle ich im Ausland kaum auf oder zur Last 🙂

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