Ich hatte mir nach dem Korsika-Fähr-Vorfall vorgenommen keine Fähre mehr zu nehmen.
Der schnellste Katamaran im Mittelmeer (50kmh Topspeed) ist ja keine Fähre. Dachte ich zumindest. Ich war nach der Rückfahrt froh, dass ich nicht zu den ca. 20% gehört habe, welche das Essen unverzollt im Boot zurückgelassen haben….
Bevor man einen Tagesausflug nach Venedig macht, sollte man die Preise vergleichen. Zwischen 40.-€ und 80.-€ für Hin- und Rückfahrt pro Person war alles dabei. Wir hatten Glück – das zweite Ticket für eine Samstagsüberfahrt kostete nur 50%, da am Wochenende viele Gäste an- und abreisen. Statt je 389.- Kuna zahlten wir so nur 291.- Kuna bzw. 40.-€ über den Reiseveranstalter Riva. (auch wenn wir das Hotel nicht über Riva gebucht hatten)
Die Hinfahrt war spitze. Früh um 08.00 ging es von Porec los. Binnen 2h ist man in der Lagune vor Venedig und um 10.30 am Hafen angekommen. Auf der Überfahrt kann man noch Stadtpläne und Reiseführer kaufen oder einen Schifftransfer vom Hafen zum Markusplatz, ein Mittagessen mit Pasta und Getränken, eine Gondelfahrt und eine Taxi-Fahrt vom Markusplatz zum Hafen buchen. (alles zusammen 91.- einzeln bzw. 80.-€ für das Paket – so oder so zu teuer. Dazu später mehr)
Generell sollte man schon daheim einen Reiseführer kaufen – in Venedig gibt es kaum Auswahl. Ich empfehle immer die von National Geographic. Viele Bilder und Tagestouren.
Mit dem Katamaran kommt man im Westen der Stadt, dem Bezirk Dorsoduro, an. Von hier aus sind wir zu Fuß zum Markusplatz laufen – so kann man die Stadt auch einmal ohne Touristen kennenlernen und im Billa (sowas wie Netto / Comet) Markt einkaufen.
Die absoluten Highlights sind der Markusplatz, Glockenturm, St. Markus Basilika, Dogenpalast und die Rialtobürcke. Quasi der Mittelpunkt von Venedig.
Auf den Hauptgassen gibt es sehr viele Touri-Läden, Bettler, lustige indische Flummiballverkäufer an JEDER Ecke und farbige Lederwarenverkäufer welche Markenware zu Spottpreise darbieten können… 😉
Generell kann ich nur empfehlen auch einmal abseits der Hauptgassen zu laufen und dort zu Essen. Panani kosten nur um die 4.-€ und man hat seine Ruhe. Des Weiteren findet man auch noch Sehenswürdigkeiten, wie das “Schneckenhaus” – Contarini del Bovolo. (rechts)
Wer noch ein wenig Zeit übrig hat, kann sich im Nordwesten den Namensgeber alle Ghettos der Welt ansehen – eine Insel namens “Gheto”. Ein ehemals abgeschlossenes Wohngebiet für Juden.
Die auf dem Katamaran gebuchte Transfer mit Taxi-Boot für 28.-€ / Person vom Markusplatz zum Hafen war zwar lohnenswert aber überteuert. Man sieht einiges vom Canale Grande und einigen Seitenkanälen, aber wenn man sich so ein Taxi selbst mietet, kommt man wohl günstiger weg. (ab 4 Personen schätze ich)
Nun noch kurz zur “lustigen” Rückfahrt mit dem Katamaran:
In der Lagune war die Stimmung noch super. Man hatte einen schönen Tag erlebt und einige Leute haben sogar geschlafen. Die Sache änderte sich schnell, sobald die letzte Landzunge der Lagune passiert war. Es ging auf und ab wie in der Achterbahn. Leute griffen nach Kotztüten, Wellen knallten von unten an den Katamaran und brachen sich seitlich. Frauen schrieen, die Reiseleiter versuchten zu beruhigen “thats normal – yesterday it was worse!”
Einer Frau ging die Sache zu schnell:
“Könnens bitte nicht langsamer fahrn? Ich hab hier Todesängste! Des hält ja kaner aus!!!!“
Sagen wir es so…hätte der Kapitän Nachsicht gezeigt und wäre langsamer gefahren, wüsste die Frau was Todesängste sind. Bei 50kmh springt man auf den Wellen wie ein Wasserditschsteinchen entlang. Bei 25kmh ist man eher die Badeente in der Badewanne. Und ich bin lieber ein Stein als eine Ente!!!!!
Einige haben sicher 3-4 Mal übergeben und das 20.-€ Mittagessen (Pasta mit Getränken) gleich auf hoher See bzw. in den Tüten gelassen. (Mahlzeit)
Ich hatte zum Glück mit Korsika schon schlimmeres erlebt – war aber trotzdem froh, als wir gegen 19.30 wieder in Porec waren und festen Boden unter den Füssen hatten!!!!
