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Zum Thema, welches besonders Selbständige interessieren dürfte: Ich war schon lange mehr auf keiner Fortbildung oder Fachvortrag. Da die IHK derzeit aber einiges rund um das Thema Unternehmensführung und Marketing anbietet, war ich heute beim ersten Vortrag unter der Überschrift: “Strategien des Erfolgs”
Los ging es um 14:00 mit einem Fachvortrag von Erik Händeler, einem freien Wirtschaftsjournalist aus München. Er hat erst einmal grundsätzlich erklärt, wieso es die Wirtschaftszyklen gibt. Nicht wegen Politikern, nicht weil es halt so ist und nicht wegen Fehlentscheidungen.
Erik Händeler vertritt die Theorie der “langen Wellen” der russische Wirtschaftswissenschaftler Nikolai Dmitrijewitsch Kondratieff aufgestellt hat. (wofür er 1938 hingerichtet wurde, da er den Niedergang des Kapitalismus nachweisen sollte und das Gegenteil herausfand)
Grundsätzlich hängt ein Auf- bzw. Abschwung einer Volkswirtschaft mit Erfindungen zusammen. Soweit nichts neues. Doch kommt es auch darauf an, wie schnell sich ein Staat / Gesellschaft anpasst und die Erfindung umsetzen kann.
Deshalb haben die Briten damals von der Erfindung der Dampfmaschine und Eisenbahn am meisten profitiert und waren eine Wirtschaftsmacht.
Die Amerikaner haben die Elektrizität als erstes flächendecken nutzen können und Computer sowie das Internet verbreitet. (obwohl der PC von Deutschen erfunden wurde)
Generell ist der Ablauf immer derselbe:
- Eine Erfindung wird gemacht, welche das Leben erleichtert
- Diese wird eingeführt, was neue Arbeitsplätze generiert. Sturm & Drang Zeit, viele Kinder, Rocker, allen geht es gut.
- Sättigung. Jeder hat Strom, Eisenbahnanbindung, ein Auto oder einen PC. Es lässt sich dadurch nichts mehr einsparen – der Markt kühlt ab. Rezession. Weniger Kinder, Gejammer.
- während der Rezession entstehen neue Bedürfnisse – welche eine neue Erfindung fordern.
Die letzte Erfindung war eben das Internet + PC + Mobilfunk. Seit 2002 befinden wir uns so gesehen weltweit in einer Rezession. Die Chinesen und Inder haben nur deshalb einen Aufschwung, weil diese die letzten Phasen und Erfindungen nachholen => Strom für alle, Mobilität und eben Internet.
Nach Händeler wird wohl der Kulturkreis demnächst die Nase vorne haben, der Wissen und Informationen am schnellsten richtig und effektiv umsetzen kann. Und gerade hier haben wir Europäaer die besten Chancen. (wieso weshalb warum erspare ich Euch 😉 )
Danach gab es drei Kurzvorträge von Helmut Kühl (HK Holding AG aus NEA), Christoph Rockstein (Rockstein AG) und Emil Hofmann (Marketingexperte).
Helmut Kühl ist einer der führenden Bettwäsche, Bettlaken und Hotelbettenproduzenten mit 50 Millionen Jahresumsatz in Deutschland. Er kann auf 35 Jahre Berufserfahrung zurückblicken und hat seine Strategien des Erfolgs kurz umrissen. Kundenbedürfnisse herausfinden, Lösungen bieten und sich mit bestimmten Alleinkennungsmerkmalen von allem anderen absetzen.
Christoph Rockenstein berichtete über den Internethype Ende der 90er. Seine Devise: Trotz verlockender Angebote die Kosten im Auge behalten, auch Arbeiten von externen Stellen prüfen und nicht zu schnell expandieren.
Der letzte Beitrag des Marketingexperten war genial.
Sein Fazit: Sich von der Maße absetzen und Marketing langfristig planen. Einen guten Preis hat jeder und die Werbekanäle sind so gut wie voll. Mund- zu Mundpropaganda und persönliche Ansprache sind die billigste und beste Werbeaktion.