Flyerwahnsinn in Kitzingen – Innenstadt vs. grüne Wiese

Ich hatte in diesem Kommentar bzgl. der Kitzinger Innenstadt ja schon erwähnt, was ich vom Stadtrat bzw. dessen Entscheidungen der letzten Jahre halte. Auch bei Biffo habe ich erwähnt, wo ich die Kitzinger Innenstadt in wenigen Jahre sehe.

Meine Aussagen lassen sich super mit diesem Haufen Papier belegen:

Was wir hier sehen, ist das Ergebnis von ca. drei Tagen (Sa. bis Mo.) Briefkastensammlung.
21 Fyler von verschiedenen Firmen aus Kitzingen. (2 x Aldi, E-Center, Rewe, 2 x LIDL, Poco, Netto, Rofu, real, Kauflland, Globus usw.)

Es geht hier gar nicht um die Fylermenge an sich – die kann jeder verweigern, wegwerfen oder lesen.

Das Beunruhigende an diesem Foto:
Von den 21 Flyern sind nur ganze vier Stück (!) aus der Kitzinger Innenstadt.
Rossmann, Kupsch, unsere Konkurrenz in der Inneren Sulzfelder und eben unser Flyer.

Drei der verbliebenen 17 Prospekte sind von mir aus Randgebiet und haben nichts mit der grünen Wiese in Kitzi zu tun. Macht 14:4 für die grüne Wiese.
Die Märkte auf der grünen Wiese verteilen so gut wie jede Woche diese Flyer, aus der Innenstadt ist mir nur Kupsch (gehört zu EDEKA) bekannt, welche ebenfalls soviel Werbedruck aufbauen können.

Die Kitzinger Einzelhändler haben meines Wissens früher mehr Werbung verteilt.
Storg 1-3, Spiel + Sport Fuchs, Lang am Markt, Sport Strauß, OTTO usw.

Das einzige, wo die Kitzinger Händler noch Geld reinstecken, ist Zeitungswerbung.
Das die Kitzinger Zeitung ohne diese Kunden kaum exisitieren kann, sollte jedem klar sein.

Wenn die Entwicklung in Kitzingen so weitergeht, sehe ich eine relativ leere Innenstadt, die nur noch aus Filialisten wie Appollo-Optik, NKD, Rossmann, Schlecker, Ihr Platz usw. besteht
Die Mieten werden runtergehen, das allgemeine Niveau sinken und weitere Einrichtungen schließen.
Örtliche Zeitungen finden weniger Werbekunden und die Stadt stirbt.

Das ist extrem schwarz gemalt und muss nicht so stattfinden. Aber die Entwicklung geht in meinen Augen dank den Fehlentscheidungen der Stadträte (welche teilweise Ihr Geld nichtmal in Kitzingen verdienen) dorthin.
Dank den Prospekten wird die Innenstadt kaum noch wahr genommen – wer einen Laptop braucht fährt zu Aldi, wer neue Töpfe möchte zu Kaufland und bei Lidl gibt es günstige Schuhe.

Kapitalismus ist halt so, könnte man meinen.
Doch gleichzeitig möchte jeder eine Stadt, wo man Feste feiern und mal durchschlendern kann, oder nicht?

Wenn die Entwicklung so weitergeht, kann man an Sonntagen über den E-Center Parkplatz “schlendern”, bei McDonalds seinen Kaffee trinken und bei Aldi den Weihnachtsstand für Rotkäppchensekt besuchen – Kitzinger Weihnachtsmarkt gibt es dann halt keinen mehr!

Schade…Kitzingen war mal eine schöne Stadt!

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