Gewürzplätzchenrezept – in Gedenken an meine Oma

Vor vier Wochen erst hatte ich Trauriges zu berichten. Meine eine Großmutter war verstorben.
Heute abend folgte meine andere Oma. Anfang 2011 hatte beide von Ihren Krankheiten und damit verbundenen Diagnosen erfahren und nun sind bei nur ca. 6 Monate von uns gegangen.

Meine Oma Hilde war immer sehr agil, ja fast schon hyperaktiv – im positiven Sinne.
Ein kleines Persönchen, dass sich nach Verlust von Haus und Heimat in Schlesien zusammen mit Ihrem zukünftigen Mann und ihrer Schwester nach Kitzingen durchgeschlagen hat und bei null anfangen musste. Leider verstarb mein Opa ca. 20 Jahre nach der Flucht aus Peiskretscham und meine Oma musste ihre beiden Kinder alleine groß ziehen. Damals war dies alles andere als leicht.

Sie hat sich Zeit Ihres Lebens alleine durchgekämpft und war immer aufgeschlossen für Neues, auch wenn die Sache mit PC und Handy dann doch zu modern war – was nicht bedeutet, dass sie sich nicht dafür interessierte. Wer rastet, der rostet! Langlaufen, Wandern, Autofahren. Fehlte eigentlich nur noch ein Bungee-Sprung.

Besonders toll waren Ihre schlesischen Rezepte. Drachenklöße (schlesische Klöße), Graupenwurst und Mohnkuchen aus frischem Mohn ohne diese ekligen Rosinen.

Aus diesem Grund will ich als Andenken ein Rezept von Ihr verewigen welches noch in Altdeutsch (!?) geschrieben vor mir liegt.
Das Highlight von jedem Weihnachten – Gewürzplätzchen mit Zitronensaftglasur!
Danke für alles Oma!

kleine Gewürzkuchen / Gewürzplätzchenrezept:
Zutaten für den Teig:
320g Weizenmehl, 1/2 Päkchen Dr. Otkers “Backin” (Backpulver?), 50g Kakao, 300g Zucker, 2 Eier, 125g Butter, 1/2 Esslöffel gemahlene Nelken (ca. 4g), 1 gestrichener Teelöffel Zimt (3g) und 1/2 Muskatnuss (gerieben)
Zutaten für den Guss:
150g Puderzucker, etwa 2 Esslöffel kalten Wasser und Zitronensaft

Zubereitung:
Backpulver und Mehl mischen, Zucker, Kakao und die beiden Eier dazugeben. Nun wird alles messerdick ausgerollt, die kalt gestellte Butter (in kleinen Stücken) sowie Gewürze werden hinzugefügt und vermengt alles mit dem Handballen zu einem fetten Kloß.
Den Teig rollt man nun erneut messerdick aus und sticht mit runden Förmchen Plätzchen heraus. Diese werden bei leichter Hitze (160°) mit Ober / Unterhitze ca. 20 Minuten gebacken.
Erkaltet werden diese mit dem Zitronenzuckerguss überstrichen.

Fertig sind süße und gleichzeitg saure, aber erfrischende Plätzchen die nicht ganz so dick auftragen wir ihre Artgenossen.

Wer auch immer dieses Rezept kopiert bzw. ausprobiert soll kurz an meine Oma denken – in memoriam.

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