Toskana – Reisebericht und Reisetipps

Da bin ich wieder. Lange nichts gebloggt – dafür umso mehr Material dabei. 😀
Wer nicht lesen will, findet hier unsere Toskana Bildergalerie:
Anreise, Pisa, Lucca, Florenz, Siena, San Gimignano und nochmal Florenz sowie unser Anwesen auf 135 Toskana Fotos verteilt.

Anreise mit Hindernissen dank Superstau

900km in 8-9 Stunden inkl. Pausen mit dem Auto in die Toskana. So die Planung / Theorie.

Um 07.00 ging es in Kitzingen los, gegen 11.30 waren wir am Brenner, nach dem uns das Navi etwas außen herum gelotst hatte – es war dummerweise noch die „Mautstrecken meiden“ Funktion aktiviert. (man braucht ab Österreich ohne Mautautobahnen übrigens 11h bis nach Florenz – falls es jemand interessiert und Benzin kostet in Österreich wirklich 20-25 Cent weniger pro Liter :thumb: )

[inspic=2256,left,fullscreen,thumb] Am Brenner ging das Elend los. Stop and Go dank der ersten Mautstelle. Nur wurde es danach nicht besser. Gegen 13.30 erreichten wir die erste Raststätte hinter dem Brenner. Immerhin 50km in 2h – Bombe. Unser Ausweichversuch auf eine Bundesstraße schlug ebenfalls fehl – alles dicht. Also zurück auf die Autobahn.

Bis zum Gardasee ging dann so gut nichts mehr. (siehe Fotos)
Gegen 17.00 hatten wir es geschafft – ca. 100km in 5h. (mit zwei Parkplatzstopps natürlich)
Für die restlichen 400km und eine kurze Essenspause in einem Pizza Autobahnrestaurant (wo typisch italienisches Chaos tobte und keine Sau Englisch konnte, aber Füße und Hände gehen immer) haben wir dann noch mal 4h gebraucht – dank Tempolimit von 130 bzw. teilweise 110 ging es selbst bei freier Autobahn und vier Spuren nicht schneller.

Das Highlight brachte dann noch das Navi, welches uns im Zielort Scandicci erst durch einige Sackgassen lotsen wollte, dann in die ein oder andere Einbahnstraße schickte und zu guter letzt auf einem dunklen Feldweg am Arsch der Welt freudig verkündete „Sie haben Ihren Zielort erreicht.

Unsere Unterkunft namens „Calloria“ lag dann 2km weiter bergauf am Ende einer Privatstraße (konnte das Navi nicht wissen)…um 22.15 waren nach 15h Fahrt wir endlich da, der Vermieter etwas angesäuert und wir total am Ende.

Toskana Tag 1 – Ausruhen und Einkaufen
In Finnland gibts laut Hape Kerkeling ja nur Fucking and Fishing.
In der Toskana Chilling und Sonning.
Als Tourist muss man natürlich noch was Einkaufen um zu Essen bzw. zu Trinken.

Unser Vermieter hatte uns aus google Maps einen Ausdruck erstellt, wo ein „Supermercato“ zu finden sei, der auch Sonntag früh geöffnet ist.

Der Supermercato war ein Tante Emma Laden namens „Giotto“ in Chiesanuova. Scheinbar deckt sich dort die ganze Gegend mit gesalzenem Brot ein, welches man direkt vor Ort mit Prosciotto (dünner, roher Schinken) und getrockneten, eingelegten Tomaten belegen lassen und dann genießen kann.

Für 8.-€ erhielten wir Wasser, Nudeln, Tomaten, Ricotta und Joghurt.
Danach gabs dann Eating und Sonning – auch schön!

Abends haben wir es uns dann richtig gut gehen lassen.
Der Vermieter reservierte uns einen Tisch im l`Osteria del Milione. Liegt etwas außerhalb über den Hügeln von Florenz. Die Preise waren schon etwas gesalzen bzw. hatten oberes Niveau. (60.-€ für zwei Personen) Das Essen (Bruschetta, Lamm, Schweinefilet mit Steinpilzen sowie Creme Brulee und Espresso) war aber absolut top und den Ausblick über Florenz bei Nacht gab es kostenlos dazu – priceless!

Toskana Tag 2 – Pisa e Lucca
Früh um 08.30 ging es auf der strade statale (Schnellstraße) los Richtung Westküste. Pisa und Lucca wollten besichtigt werden.

Kleines Italien-Quiz:
– Wieso darf man in Italien innerorts nur 50kmh fahren?
Damit die Italiener den Frauen hinterherpfeifen können!

– Wieso darf man in Italien außerorts und auf vielen Schnellstraßen nur 90kmh fahren?
Weil die Straßen teilweise noch aus der Zeit der Römer stammen und eher für Pferde als für Autos gedacht sind! 😉

– Wieso darf man in Italien auf Autobahnen (superstrade / autostrade) nur 110 bzw. 130kmh fahren?
Damit die Italiener neben dem Fahren noch Telefonieren und Essen sowie die Radargeräte (Autovelox) auch dank Hinweisschild früh genug erkennen können 😀 (kein Scherz – in Italien werden Autofahrer per Hinweisschild auf die Radarkästen aufmerksam gemacht!)

Genug der Zoten, zurück zur Kultur.
Pisa wurde im zweiten Weltkrieg zum Großteil zerstört, allerdings blieb der Campo die Miracoli (Platz der Wunder) vom Bombenhagel verschont. [inspic=2260,right,fullscreen,thumb]
Highlight war und ist natürlich der Campanile – „der schiefe Turm“, der trotz seiner Schieflage und 14.486 Tonnen (!) nicht umkippt. In den letzten Jahrhunderten und Jahren wurde viel getan, damit dies auch so bleibt. Bleigewichte, Erdreich abgetragen, Stahlseilkorsett usw.

Natürlich haben wir auch bekloppte „ich stütze den Turm von Pisa ab“ Fotos gemacht.

Der Batistero (Taufkirche), der Duomo Santa Maria Assunta und Camposanto sind ebenfalls imposante Bauwerke, welche Ihres Gleichen suchen.

Das weitere Umfeld vom Campo die Miracoli gleicht eher einem Jahrmarkt. Viele Stände, Afroamerikaner, welche via „Schwarzhandel“ (Achtung, Wortspiel) „tolle“ Markenbrillen verkaufen und Touristen (wie wir) in Massen.

[inspic=2262,left,fullscreen,thumb] Am Ufer des Arno findet man dann noch die Santa Maria della Spina – eine Kirche, die 1871 wegen ständig wiederkehrendem Hochwasser komplett abgetragen und einige Meter höher wieder 1:1 aufgebaut wurde.

Nur 20km entfernt liegt Lucca, in dessem Inneren einer uralten Stadtmauer die Zeit scheinbar seit Jahrhunderten stehen geblieben ist. Viele enge Gassen, keine Gehsteige, Gebäude an Gebäude. Radfahrer kommen hier am besten voran.

[inspic=2272,right,fullscreen,thumb] Die Innenstadt wird durch etliche Kirchen wie z.B. San Michele, Santi Giovanni e Reparata, Duomo di San Martino, Santa Maria Forisportam oder San Frediano gekennzeichnet.
Desweiteren wir durch einige Denkmäler an den Sohn der Stadt, Giacomo Puccini (Komponist) erinnert.

[inspic=2274,left,fullscreen,thumb] Ein besonderer Wegpunkt ist der Piazza Anfiteatro, welcher über einem alten, römischen Amphitheater liegt und dessen Form exakt dem alten Theater entspricht. Moderne trifft auf Antike.

Mittags kehrten wir in der Trattoria de Leo ein – vom Reiseführer ausdrücklich empfohlen, nach langem Suchen erst gefunden und dann für von uns sehr gut befunden.
Als Nachtisch gab es dann noch zwei Kugeln Eis bzw. eine kleine Portion Eis (in Italien rechnet man nicht in Kugeln) aus zwei Gusti (Sorten / Geschmäcker) – Tiramisu, Pfefferminz, Haselnuss und Schoko.

Ein „Aha Erlebnis“ der besonderen Art ereilte eine Familie aus Bamberg. Wir waren live dabei, als ein Auto mit Bamberger Kennzeichen abgeschleppt wurde. Dumm, wenn man auf gelb markierten Flächen parkt.
Hier gilt in Italien eingeschränktes Halteverbot bzw. die Plätze sind für Anwohner / Behinderte reserviert.
Besser auf blauen Flächen (Parkautomat) oder weißen Flächen (komplett umsonst, teilweise zeitlich begrenzt) parken.

Ich stell mir das Gesicht vor, als die Familie zu Ihrem Parkplatz kommt und das Auto ist weg…ouch.

Wir hatten außerhalb der Stadtmauern in einem Wohngebiet geparkt. 2h waren umsonst. Mit Parkscheibe etwas vordrehen die optimale Lösung. 😉

Toskana – Tag 3 – Firence / Florenz Teil 1
[inspic=2280,right,fullscreen,thumb] Florenz ist definitiv zu groß bzw. hat zu viele Sehenswürdigkeiten und Museen, als dass man es an nur einem Tag abklappern kann. Heute, am Dienstag haben wir uns alles erst einmal nur von außen angesehen um einen Überblick zu erhalten.

Parken kann man an der Porta Romana für 1,50€ / Stunde. Danach sind es nur noch 500m Fußweg bis zum Arno und der berühmten Ponte Vecchio. Auf der Brücke besitzen Schmuckhändler teilweise seit Jahrhunderten Ihre Läden.

[inspic=2279,right,fullscreen,thumb] Hierauf trifft man zuerst auf den Piazza della Signoria mit dem Palazzo Vecchio – einem 700 Jahre altem, gigantischem Gebäude bzw. Palast.
Man findet hier bereits auf dem Vorplatz viele Statuen sowie zur rechten Hand die Uffizien – die wohl größte Kunstsammlung für Renaissancekunst in Italien mit berühmten Gemälden wie z.B. der Venus von Milor. (Die Geburt der Venus)
Die Warteschlange ist entsprechend lang und man sollte unbedingt vorab online Tickets ordern!

Besonders nervig sind die Touristengruppen, die mir farbigen Aufklebern am Rever markiert und einem Knopf am Ohr durch die Gegen stolpern.

Auf dem Weg zum Piazza del Duomo streift man die Kirche Orsanmichele – eine Kirche aus dem 7. Jahrhundert, welche in Ihren 14 Außennischen Statuen beherbergt, welche die damaligen Zunftpatrone der Zünfte in Florenz darstellen.

[inspic=2293,left,fullscreen,thumb] Der Duomo / Dom selbst ist natürlich das Highlight – gigantisch, schön, umwerfend.
Auch die vorgelagerte Taufkirche (Baptisterium) stellt ein Bauwerk der Extraklasse dar. Die drei Eingangstüren sind mit besonderen Bronzebeschlägen und Motiven.

Zu Mittag gab es dann (etwas abseits vom Touristrom) lecker belegte Sandwiches (Panini), bevor es weiter zu Santa Maria Novella, sowie dem Mercato Centrale ging – dem größten, überdachten Lebensmittelmarkt in Europa mit allerlei italienischen Spezialitäten.

Auf dem Heimweg zum Parkplatz gönnten wir uns im Cafe Bonetti noch mal Gelato – Pistazie mit Banane sowie Tiramisu und Haselnuss zum fairen Preis von 2,60€ / großer Portion.

Freitag kommen wir wieder, um die Geheimgänge unter dem Palazzo Vecchio zu erkunden und den Dom zu besichtigen!

Toskana – Tag 4 – Siena e San Gimignano
Siena liegt etwa 80km südlich von Florenz und ist über eine kostenlose Autostrada zu erreichen.

Problematisch war die Parkplatzsuche, da gleichzeitig irgendein Wochenmarkt stattfand.
Nachdem der Audi in einer Seitenstraße 500m vor dem Südtor halblegal (recht nah an einer Kreuzung) platziert war, erkundeten wir die uralte Stadt, welche bereits zu Etruskerzeiten bestand.

[inspic=2311,right,fullscreen,thumb] Kleine Anekdote vom Mittagsessen vorab. Ich trinke kein Bier, keinen Wein und Wasser sonst nur zum Sport. Coca Cola oder Spezi gehört für mich zu einem guten Essen einfach dazu.

Ich: Due Coca Cola.
Kellner: No Cola in Siena.
Ich gucke etwas ungläubig.
K.: You will find no Coca Cola in whole Siena.
I: Uff. Was trinken wir dann? *gucke dumm*
K.: Fanta?
I.: Fanta would be nice.
K.: There is no Fanta in whole Siena.
I.: Hmpf. What about frutta / juice?
K.: Like orange juice?
I.: Yes – orange or apple.
K.: There is no apple juice in whole siena

Himmel, Arsch und Zwirn. Ich hab dann Wasser genommen – basta.

Bekannt ist Siena besonders durch das Pferderennen namens Palio bekannt, wo sich die rivalisierenden 17 Stadtteile messen. Jeder der Stadteile hat ein Wappentier, welches durch einen Brunnen im jeweiligen Teil der Stadt noch einmal hervorgehoben wird. [inspic=2303,right,fullscreen,thumb]
Bei dem Palio dürfen nur 10 Stadtteile teilnehmen, welche Pferd und Reiter über den Piazza del Campo treiben bzw. anfeuern.
Das Pferderennen soll eines der härtesten der Welt sein – wobei sich Pferde regelmässig alle Beine brechen und somit dem Tode geweiht sind – nichts für Tierfreunde!

Abseits der Touristenströme kehrten wir zu Mittag in der Osteria la Chiacchera (Anekdote siehe oben) ein. Es gab
dort zwar kein Cola, Fanta oder Fruchtsaft, dafür aber typisch toskanische Gerichte zu günstigen Preisen. An die Hanglage unserer Tisches mussten wir uns erst einmal gewöhnen…

[inspic=2327,left,fullscreen,thumb] Ansonsten wirkt Siena besonders durch alte Gebäude, enge Gassen und gemütlichen Flair.
Für 7.-€ kann man den Torre del Mangia über dem Piazza del Campo besteigen. 1h Wartezeit sind fällig, wenn etwa 25-30 Personen vor einem sind, bevor man die 400 Stufen bewältigen darf.
Der Ausblick ist dafür gigantisch und lohnt der Mühen!

Nachdem wir den Turm wieder hinabgestiegen waren, wurden wir Zeuge vom Einmarsch einer Hochzeitsgruppe, welche unter tosendem Beifall der Touristen den Piazza del Campo überquerten. Da heiratet man doch gerne 😉

Zum Abend hin ging es nach San Gimignano, da zur späten Stunde die Touristengruppen schon abgezogen sein sollen und sich die Ortschaft etwas natürlicher präsentiert.
Dennoch war es schwer einen Parkplatz zu finden, der dann auch noch 2.-€ pro Stunde gekostet hat. Touristenabzocke mal anders.
Der Ort selbst hat gar nicht soviel zu bieten – einige alte Türme, einen uralten Brunnen und die ein oder andere Kirche.
Trotzdem strahlt San Gimignano durch Stil, schlichtem Ambiente und Gemütlichkeit. [inspic=2347,right,fullscreen,thumb]

Deshalb haben wir uns auch mehr den kulinarischen Genüssen hingegeben.
Ein leckeres Brot mit Crudo – rohem Schinken. Schmeckt ähnlich zu Schwarzwälder Schinken, nur besser.
Danach Pizza von einem Schnellimbiss, allerdings extra für uns zubereitet. Super dünner Boden und zarter Schinken. Lecker.

[inspic=2350,left,fullscreen,thumb] Das absolute Highlight ist die Gelateria Pluripremitata am Piazza della Cisterna Platz, wo sich auch der Brunnen aus dem 13.ten Jahrhundert befindet. Eine Eisdiele, deren Chef Mitglied im italienischen Weltmeisterteam ist – findet man selten!
Das Eis (Schokolade mit Orange + Cocos) hat einfach nur weltmeisterlich geschmeckt!

Nach 2,5h ging es dann Richtung „Heimat“ in Scandicci.

Toskana – Tag 5 – Einkaufen und Pooling
Nach dem Kulturmarathon der letzten Tage haben wir uns heute mal eine Auszeit gegönnt.
Ausschlafen, bei Sonnenschein mit Ausblick auf Florenz gefrühstückt und ab zum Einkaufen nach Scandicci.
Das Einkaufsparadies nennt sich hier „coop“ und entspricht einem E-Center. Direkt daneben lag Media Markt – heißt in Italien Media World. Warum auch immer. [inspic=2353,right,fullscreen,thumb]

Im coop dürfte so ziemlich jeder Feinschmecker fündig werden. Einheimisches Obst und Gemüse, direkt im Markt „live“ vor einem frisch zubereitete Backwaren, welche sich der Kunde in SB (Selbstbedienung) aus dem Regal nimmt.
Auch dem Metzger darf man beim Zerlegen der Rinderhälften zusehen – Geschmackssache.

Natürlich hab ich mir auch einen Fauxpas geleistet und leckere „Zucca Gialla“ gekauft.
Zwei aufgeschnittene Stücke Melone in knalligem orangem Fruchtfleisch. Zucca heißt sicher Zucker und Gialla eben Melone. Gibt in Deutschland ja auch Gialla Melonen.

Pustekuchen. Zucca heißt Kürbis (kommt wohl von Zuccini) und Gialla kommt von giallo = gelb. Ich hab also einen gelben Kürbis gekauft…super so zum Nachtisch.

[inspic=2355,left,fullscreen,thumb] Wir haben uns mit Lasagne und Gemüse für einen Salat sowie Prosciutto crudo (roher Schinken) und Obst für die Rückfahrt eingedeckt.
Natürlich durfte ein Abstecher in die Gebäckabteilung nicht fehlen – in Italien gibt es meiner Meinung nach die weltbesten Fertigplätzchen.

Mein Favorit:
Die Kakaoplätzchen namens Pan Stelle von Mulino Bianco bzw. Barilla. (gibt es auch als „Billigversion“ = Eigenmarke von coop)

[inspic=2388,right,fullscreen,thumb] Nach dem Mittagessen ging es dann ab an den Pool. Ist ein „sich selbst reinigender Ökopool“ welcher dank Schilf und Seerosen gereinigt wird und auch einige kleine Schiffe beherbergt.

Abends haben wir dann zum ersten Mal eine typische Pizzeria besucht. Bella Ciao – nur wenige hundert Meter von unserem Landgut entfernt. Sehr gut besucht von Einheimischen (gutes Zeichen!) und große Auswahl an Primi, Sekundi und eben Pizze.

Die Pizza mit rohem Schinken (Prosciutto Crudo) sowie Pizza Vegetariana war lecker, der Tiramisu und dem Espresso konnten Julia und ich nicht widerstehen. Lecker!

Toskana – Tag 6 – Florenz Teil 2
Im wesentlichen standen heute nur zwei Punkte auf dem Plan – Dom besichtigen sowie die Geheimgänge des Palazzo Vechio erkunden.

Vorab ein Highlight. Eine kleine Gruppe von vier Deutschen Touristen hatte sich wohl am Eingang vertan.
Den Dom an sich kann man kostenlos besichtigen, der Aufstieg in die florentiner Domkuppel kostet 6.-€ und es gibt hierfür einen extra Seiteneingang, wo zumindest am Dienstag eine meterlange Schlange stand. [inspic=2370,right,fullscreen,thumb]
Der Aufstieg sind 480 Stufen, wofür man aber einen sagenhaften Ausblick über Florenz erhält:

Dt. Touristin: Wie, da geht es jetzt gar nicht in den Dom?
Dt. Tourist: Scheinbar nicht – hier geht es nur auf die Kuppel.
Touristin: Ich lauf da jetzt doch keine 480 Stufen hoch!
Tourist: Naja. Jetzt ist es eh schon bezahlt, jetzt laufen wir da auch hoch.

Dumm gelaufen – im wahrsten Sinne des Wortes *g*

[inspic=2358,left,fullscreen,thumb] Der Aufstieg war auch für uns anstrengend, aber lohnenswert. Man kann sich das Deckenfresko im Dom aus wenigen Metern ansehen und läuft dann zwischen Dach und Domdecke in einem Zwischenraum hinauf. Genial was die Erbauer früher schon geleistet haben!

Nach dem fast genauso anstrengendem Abstieg ging es in den Palazzo Vechio, wo wir für 6.-€ eine Tour für die Geheimgänge „Secret Routes“ gebucht hatten. Laut Reiseführer ein Tipp. [inspic=2373,right,fullscreen,thumb]
War es auch. Wir wurden eine Stunde lang durch den Palast geführt.
Da war einmal das Geheimzimmer von Cosimo di Medici in Form einer Schatztruhe sowie der Geheimraum seines Vaters.
Danach folgte der große Hauptsaal mit gigantischen Fresken und dem Dachboden, wo die Fresken eingehängt sind. Die Tour kann ich jedem Florenz Besucher nur empfehlen!

[inspic=2381,right,fullscreen,thumb] Auf der Heimfahrt war dann da noch dieses Elektromobil. Sah aus wie ein Golfwägelchen und war wohl auch eines. Der Frau am Steuer war es egal…Hauptsache es fährt. Ob man damit in Deutschland einen TÜV erhält?

Am Abend ging es noch mal lecker Essen. Dummerweise hatten wir unser Wörterbuch vergessen. Gerade als ich mich für eine Pizza entscheiden wollte, wo ich wenigstens weiß, was mich erwartet, meinte die Dame am Nebentisch:
„Kann ich Ihnen vielleicht helfen!?“

In einem Restaurant mit ca. 50 Gästen eine Deutsche neben sich sitzen zu haben, die mit einem Italiener verheiratet ist…ein Glücksfall, der mich vor Trippa (Kutteln) bewahrt hat.

Unser Menü bestand dank der Dame aus:

  • Bruschetta mit Tomaten
  • Taglierini mit Trüffeln
  • Steak mit grünem Pfeffer sowie angegrilltem Gemüse und Pommes
  • Dolce – Schokokuchen mit Vanilleeis und Früchten

Wir haben uns die Portionen natürlich geteilt…für eine Person wäre das definitiv zu viel gewesen.

War ein super leckeres Essen!
„Il conto per favore!“

Toskana – Reisetipps

Hier als letzter Beitrag zur Toskana ein paar Tipps für alle, welche die Toskana erkunden wollen:

  • am besten ein Agriturismo buchen – Landhaus mit Einliegewohnungen
  • mit dem Auto wenn machbar via Österreich nach Italien fahren. Vignette vorher beim örtlichen TÜV oder Autoclub erwerben. In Österreich voll tanken! Schweiz kostet mehr Maut, Sprit und Strafen sind teurer. Dafür umgeht man das Nadelöhr Brenner…
  • in Italien kostet die Maut pro 100km nur etwa 5.-€. Landstraßen lohnen nicht wirklich.
  • Wörterbuch mitnehmen, man spricht nicht überall Englisch!
  • Toskana Reiseführer kaufen z.B. der National Geographic Toskana Führer vom Spirallo Verlag. (hat mir schon in Berlin große Dienste erwiesen!)
  • Navigationsgerät mitnehmen – lebenswichtig!
  • Orte wie Pisa, Lucca, Florenz, Siena und San Gimignano so früh wie möglich anfahren, damit man noch einen guten / günstigen Parkplatz findet und durch ist, bevor die Touristengruppen einmarschieren. Früh Kultur, mittags Pool!
  • Abseits der Touristenpfade schlendern, die Toskana auf sich wirken lassen und dort typisch toskanisch Essen. (siehe Toskana Reiseführer, dort gibt es immer wieder Tipps zu dem Thema)
  • günstiges Essen gibt es generell in Pizzerias oder Trattoria. In einer Osteria gibt es meistens moderne, junge Küche zum mittleren Preis.
  • in Florenz in einer der etwas abgelegeneren „Bars“ ein Panini (belegtes Brötchen) essen. Kostet nur um die 2,50€ und man bekommt etwas vom echten Leben in Firenze mit!
  • ab und an selbst Kochen. Spart Geld und das Einkaufen ist ein Erlebnis für sich.

Alles in allem kommt man so relativ stressfrei über die Runden und kann in einer Woche für etwa 600.-€ pro Person inkl. aller Nebenkosten die fünf Highlights der Toskana erkunden.
250.- bis 300.-€ für die Unterkunft, 150.-€ für den Sprit und 200.-€ für Verpflegung / Eintritte.

Wer Museen und auch kleinere Dörfer im Süden besichtigen möchte, sollte besser 14 Tage einplanen und 100.- bis 200.-€ für Eintrittsgelder mitnehmen. Die Museen sind Ihrer zahlreich und der Eintritt ist nicht wirklich günstig.

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18 Gedanken zu „Toskana – Reisebericht und Reisetipps

  1. Danke Dir. War auch ne Menge Arbeit – was Fotos und Bericht betrifft.

    Aber wozu hat man sonst so ein Tagebuch… 😳

  2. Leider nicht. Wir haben erstmal nur die großen Ziele für Touris abgeklappert 😉

    Nächstes Mal folgt entweder Frankreich oder Norditalien. Muss aber erstmal ein bisschen was arbeiten, um mir den Urlaub “zu verdienen”…

  3. Pingback: Entschuldigung!
  4. Wow!
    Hab von google auf deine Seite gefunden.
    Da habt ihr aber wirklich ganz schön was erlebt!
    Besonders der Teil in Siena mit der Cola / Fanta ist ja der Hammer 😯
    Interessant aber auch, dass viele Touristen in der Toskana irgendwie immer die gleichen Ziele ansteuern. 🙄
    Auch wir waren in San Gimigiano, Florenz, Pisa, Siena und einigen anderen Städten, allerdings mit dem Wohnmobil.
    Siena fanden wir dabei übrigens mit am schlimmsten.
    🙁
    Aber schön ist es da, keine Frage!

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